Abbruch lebenserhaltender Behandlung auf der Grundlage des Patientenwillens ist nicht strafbar.
Ethische, rechtliche und medizinische Aspekte zur Bewertung von
Patientenverfügungen
Sterbehilfe

Immer wieder plädiert der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe, für eine Förderung der Palliativmedizin und wirbt gleichzeitig „an jeder Ecke, wo ich nur Ärzte treffe“ für die Grundsätze der Bundesärztekammer zur Sterbebegleitung. Aktive Euthanasie lehnt er nachdrücklich ab.
http://www.aerzteblatt.de/v4/dossiers/dossier.asp?id=8
15.000 Belgier haben eine Patientenverfügung
Brüssel – Mehr als 15.000 Belgier haben eine Patientenverfügung für eine mögliche spätere Sterbehilfe unterzeichnet. Diese Zahl nannte die belgische Gesundheitsministerin Laurette Onkelinx laut Brüsseler Medienberichten vom Freitag in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage.
Neue Leitlinie zur Demenz
27.11.2009 – In Berlin stellten Neurologen und Psychiater auf einer großen Fachtagung die sogenannte S 3- Leitlinie Demenzen vor. Diese Leitlinie ist von großer Bedeutung, da nun erstmals detailliert und fachübergreifend für Deutschland Standards der wissenschaftlichen und klinischen Fachgesellschaften zur Diagnose und Therapie der Demenz festgeschrieben sind. 28 Fachgesellschaften, Berufsverbände und Patientenvereinigungen haben diese Leitlinie konsentiert.
http://www.alzheimerinfo.de/aktuelles/news/2009/2009-12-08-2/
Viele Patienten werden nicht nach Leitlinien behandelt
Ein Großteil der Patienten in Deutschland wird nicht nach anerkannten medizinischen Leitlinien behandelt. Das behauptet die Krankenkasse KKH-Allianz. Bei Migräne beispielsweise trifft dies laut Kasse auf drei von vier Patienten zu.
„Das führt zu einer unnötig langen Behandlung und treibt Kosten sinnlos in die Höhe“, moniert Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH-Allianz. Studien zufolge könne der Leidensweg der Betroffenen bei adäquater Behandlung auf die Hälfte verkürzt werden. In Zahlen bedeute dies, dass bei Migräneerkrankungen über eine Milliarde Euro eingespart werden könnten. „Es ist notwendig, Fachwissen über einzelne Krankheitsbilder besser zu bündeln“, fordert deshalb Kailuweit.
Nach Auffassung der Krankenkasse sind dafür sogenannte Schwerpunktpraxen erforderlich, in denen sich Spezialisten fachübergreifend und gezielt mit einzelnen Krankheiten wie Migräne, Rheuma oder Diabetes befassen. „Deutschland braucht mehr Spezialisten für die Krankheiten von morgen“, so der KKH-Allianz-Chef. Denn wegen des demografischen Wandels seien viele Krankheiten auf dem Vormarsch.
Der Kasse zufolge erkrankten in den vergangenen neun Jahren zum Bespiel 78 Prozent mehr Menschen an Diabetes. Bis zum Jahr 2025 werde ein weiterer Anstieg um 50 Prozent erwartet. Kailuweit: „Es liegt auf der Hand, dass ein Diabetologe mit großem Erfahrungsschatz die Krankheit besser behandeln kann als ein Allgemeinmediziner, für den Diabetes nur ein Krankheitsbild unter vielen anderen ist.“
Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/39066/Viele_Patienten_werden_nicht_nach_Leitlinien_behandelt.htm
Deutsches Gesundheitssystem bietet gutes
Preis-Leistungsverhältnis
Das deutsche Gesundheitssystem schneidet im europäischen Vergleich nach wie vor gut ab. Beim diesjährigen europäischen Gesundheitskonsumentenindex des Analyse- und Beratungsunternehmens Health Consumer Powerhouse (HCP) aus Brüssel belegte Deutschland wie bereits im Vorjahr Platz sechs.
Für den Vergleich wurden 33 Gesundheitssysteme unter den Gesichtspunkten Leistung und Patientenfreundlichkeit analysiert. Spitzenreiter des Ranking sind die Niederlande, gefolgt von Dänemark, Island, Österreich und der Schweiz.
„Zu den absoluten Pluspunkten des deutschen Gesundheitssystems gehören eine patientenorientierte Versorgung mit kurzen Wartezeiten und freier Arztwahl“, betont Arne Björnberg, Direktor des HCP bei der Vorstellung des Index. Lobenswert sei auch das Preis-Leistungsverhältnis.
Mittelmäßig schneidet Deutschland hingegen bei den Behandlungsergebnissen ab. Ursächlich hierfür sei die große Zahl an Einrichtungen der Regelversorgung mit zu geringer Spezialisierung, meint Björnberg. Auch im Bereich E-Health kann Deutschland mit Ländern wie Dänemark und den Niederlanden nicht mithalten, so ein weiteres Ergebnis des Index.
Grund für das gute Abschneiden der Niederlande sei, dass sich Patienten dort ausführlich über unterschiedliche Versorgungsmöglichkeiten und deren Vor- und Nachteile informieren können. Dies sei wesentlich, um Systemverbesserungen herbeizuführen. Charakteristisch für die Gesundheitssysteme von Ländern wie Rumänien und Bulgarien, die das Schlusslicht des Ranking bilden, seien hingegen hierarchische Strukturen und eine mangelnde Transparenz des Angebots.
Quelle und wietere Informationen: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/38271/Deutsches_Gesundheitssystem_bietet_gutes_Preis-Leistungsverhaeltnis.htm
Erste Pflegenoten zeigen gute und schlechte Qualität in Heimen
Um Licht in die Blackbox Pflege zu bringen, bekommen Pflegeheime Noten. Die ersten Zeugnisse für mehr als 1000 Häuser sollen im November im Internet stehen, versprechen die Pflegeprüfer. Anhaltende Kritik am Notensystem weisen sie zurück.
Zeugnisvergabe: Über 1000 Heime hat der MDK in den vergangenen drei Monaten nach der neuen Schulnoten-Systematik bewertet.
Foto: sba
BERLIN. Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) hat die neuerliche Kritik an der Benotung von Heimen zurückgewiesen. "Die Pflegenoten sind eine wichtige Hilfestellung für die Verbraucher", sagte MDS-Geschäftsführer Dr. Peter Pick am Donnerstag in Berlin. Die Überprüfung der ersten von insgesamt rund 10 300 Heimen habe ergeben, dass das zwischen Pflegekassen, MDS und Heimträgern vereinbarte Schulnoten-System geeignet sei, Unterschiede in der Qualität der Heime abzubilden.
In Deutschland sollen künftig alle 22 000 stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen regelmäßig vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) auf ihre Qualität hin überprüft werden. Dies sieht die zum 1. Juli 2008 in Kraft getretene Pflegereform vor. Mit Hilfe von Schulnoten, die in den Einrichtungen selber, aber auch im Internet veröffentlicht werden müssen, sollen Verbraucher gute Pflegeheime besser von schlechten Heimen unterscheiden können. Basis der Beurteilungen sind Ergebnisse der Qualitätsprüfungen des MDK. Jedes Pflegeheim bekommt darauf aufbauend eine Gesamtnote ausgestellt, die sich wiederum aus mehreren Einzelnoten - zum Beispiel für die Bereiche "Pflege und medizinische Betreuung", "Umgang mit demenzkranken Bewohnern" oder "Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene" zusammensetzt.
Kritiker des Systems hatten zuletzt eingewendet, dass schlechte Noten für die pflegerische und medizinische Qualität eines Heimes durch gute Noten in anderen, weniger relevanten Bereichen verwässert würden. Am Ende stehe eine Einrichtung trotz schlechter Pflegequalität mit einer guten Note da.
Pick widersprach dem. Die Gesamtnote für das Heim sei zwar eine "Mittelung" mehrerer Einzelnoten. Der Bereich "Pflege und medizinische Versorgung" sei aber der für die MDK-Bewertung "dominante Bereich", so Pick.
Laut Pick wurden in den vergangenen drei Monaten in ganz Deutschland die ersten 1057 Heime nach den Regeln der neuen Pflegenoten geprüft. Über 700 Einrichtungen hätten die Kassenprüfer "sehr gute" oder "gute" Qualität bescheinigt. 73 Heime erhielten dagegen in der Gesamtnote ein "ausreichend " und zwölf sogar nur die Gesamtnote "mangelhaft". "Befriedigend" bekamen 256 der geprüften Häuser.
"Insgesamt haben wir in Deutschland eine hinreichende Qualität bei den Pflegeheimen", kommentierte K.-Dieter Voß, Vorstand beim GKV-Spitzenverband. Dass der MDK mit den neuen Pflegenoten bereits in den ersten Wochen die mangelhafte Qualität in zwölf Pflegeheimen habe aufdecken können, zeige, "dass es gut und richtig war, mit den Pflegenoten konsequent auf Transparenz zu setzen". Da, wo es notwendig sei, würden die Transparenzkriterien weiter verbessert, sagte Voß.
Verbraucher könnten erste Pflegenoten spätestens im November über verschiedene Internetseiten abrufen, kündigte MDS-Chef Pick an. Die beurteilten Häuser bekämen zuvor Einsicht in die Prüfergebnisse und könnten sich dazu äußern. Dies geschehe aber nicht im Sinne "von einverstanden oder nicht einverstanden", betonte Pick. Um die Veröffentlichung zu vermeiden, bleibe nur die Möglichkeit der Unterlassungsklage.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 08.10.2009
Medizinische Versorgung ungleicher verteilt als vor 30 Jahren
Der Zugang zu medizinischer Versorgung ist auf der Welt heute ungerechter verteilt als noch vor 30 Jahren. Das geht aus zwei Berichten hervor, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in China veröffentlichte.
Demnach lebt etwa ein japanisches Mädchen statistisch gesehen 42 Jahre länger als ein Mädchen aus dem afrikanischen Lesotho. Doch auch innerhalb einzelner Staaten gibt es große Unterschiede. So stirbt ein Junge, der in einem Vorort der schottischen Stadt Glasgow geboren wird, durchschnittlich 28 Jahre früher als ein Altersgenosse, der nur 13 Kilometer entfernt aufwächst.
Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/37722/Medizinische_Versorgung_ungleicher_verteilt_als_vor_30_Jahren.htm
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H1N1:
Schweinegrippe – alle Infos
Der Erreger der "neuen Grippe" (Influenza A/ H1N1) breitet sich aus. Antworten auf wichtige Fragen zur Schweinegrippe sowie aktuelle Informationen zum Verlauf der Epidemie
http://www.apotheken-umschau.de/Schweinegrippe
Vom Virus zur Impfung: Wie schützt man sich gegen Schweinegrippe?
Kassenpatienten können gegen lange Wartezeiten mobil machen
Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung können jetzt wirksam gegen lange Wartezeiten auf einen Arzttermin mobil machen. Denn überlange Wartezeiten rechtfertigen die Zulassung weiterer Ärzte, urteilte am Mittwoch das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel. Die Kassen forderten ihre Versicherten auf, lange Wartezeiten zu melden. (Az: B 6 KA 21/08 R)
Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/37937/Kassenpatienten_koennen_gegen_lange_Wartezeiten_mobil_machen.htm
Krankheit ist auch eine soziale Frage
Wer wann zu welchem Doktor geht, hängt nicht nur vom Gesundheitszustand ab. Patienten aus unteren sozialen Schichten bekommen seltener einen Facharzt zu sehen.
In Deutschland haben Mediziner besonders gut zu tun: Die Zahl der Besuche beim niedergelassenen Arzt ist "ungewöhnlich hoch, teilweise um den Faktor fünf höher als in vergleichbaren Ländern", halten Forscher des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) an der Uniklinik Köln in einer neuen Studie fest. In der von der Hans-Böckler-Stiftung sowie der Jackstädt-Stiftung geförderten Untersuchung erforschten die Wissenschaftler zusammen mit TNS Healthcare erstmals auf repräsentativer Datenbasis den Gesundheitszustand und die Nutzung medizinischer Leistungen im Verhältnis zur sozialen Stellung. In die Studie flossen Befragungsdaten von mehr als 60.000 Menschen ein.
Die Ärmeren sind kränker. Angehörige benachteiligter sozialer Schichten - definiert über niedriges Einkommen und Bildungsabschluss sowie einfachen Beschäftigungsstatus - sind deutlich häufiger ernsthaft krank als besser Gestellte. Diabetes tritt in der unteren sozialen Gruppe etwa anderthalbmal so oft auf wie in der oberen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen 1,2-mal häufiger. Ein wesentlicher Grund dafür: Unter den Ärmeren finden sich überdurchschnittlich viele ältere Menschen. Zudem gibt es unter den Ärmeren mehr starke Raucher. Vorsorgeangebote nutzen Ärmere deutlich seltener als Reichere.
Haus- oder Facharzt? Die höhere Krankheitsbelastung erklärt, warum ärmere Menschen häufiger zum Arzt gehen: Im Durchschnitt rund acht Mal im Jahr gegenüber sechs Konsultationen in der oberen sozialen Schicht. Berücksichtigt man jedoch die Unterschiede in Altersstruktur und Krankheitslast, nähern sich beide Gruppen an. Es zeigt sich aber ein spezifischer Unterschied: Ärmere gehen etwas häufiger zum Hausarzt, dafür sprechen die Angehörigen der oberen Schicht ein wenig öfter beim Facharzt vor. Ins Krankenhaus müssen wiederum die Ärmeren etwas häufiger.
Das gleiche Muster zeigt sich beim Vergleich von gesetzlich und privat Versicherten. "Offenbar richtet sich die Inanspruchnahme von Fachärzten nicht nur nach der Erkrankung, sondern auch nach dem sozialen Status des Versicherten", stellen die Forscher fest. Aufgrund ihrer Ergebnisse halten es die Gesundheitsökonomen des IGKE für sinnvoll, Angebote zur Vorsorge und zur Gesundheitsprävention gezielter auf Menschen aus unteren sozialen Schichten zuzuschneiden.
Quelle und weitere Informationen: http://www.boeckler.de/32014_96761.html